Johanniskraut – Hypericum perforatum
Seit Jahrtausenden ist die Sonnenpflanze für ihre magischen und auch heilsamen Eigenschaften bekannt. In der Volksheilkunde wird sie zum Schutz vor negativen Einflüssen (wie etwa Blitzschlag, Feuer, böse Geister) geräuchert oder zu einem Kranz gebunden und über die Haus- oder Stalltür gehängt. Ihre 5-zackigen gelben Blüten erinnern dabei an ein Pentagramm – ein uraltes Schutzsymbol der Druiden und Germanen.
Heute entdeckt und bestätigt die medizinische Forschung die Wirkung der einzelnen Inhaltsstoffe, die besonders beliebt für die Anwendung von Haut und Nervenleiden ist. Wegen der entzündungshemmenden, beruhigenden und schmerzlindernden Eigenschaften kommt Johanniskraut z.B in Form einer Kompresse (mit Johanniskrautsud) bei Sonnenbrand, Verletzungen, entzündeten Wunden oder Brandwunden zum Einsatz. Das rote Öl der Pflanze ist hauptveranwortlich für die heilsame Wirkung. Man erkennt es sofort wenn man Blüten oder Knospen mit den Fingern zerreibt. Johanniskrautöl eignet sich gut zur Narbenpflege. Es reduziert die Bildung von wildem Fleisch und überschüssigen Narben und trägt zur schnelleren Heilung bei. Bei Magen-Darmbeschwerden oder Bauchschmerzen wirken Bauchmassagen mit Johanniskrautöl lindernd und entkrampfend. Das Öl kann ebenso oral eingenommen werden. Wem das nicht schmeckt, kann das Kraut ebenso als Tinktur mit Alkohol ansetzen oder das obere Drittel des Krautes trocknen lassen und später als Tee zu sich nehmen.
Klinische Studien bestätigen schon längst die positive Wirkung bei Angstzuständen, Depression, Unruhe und „schwache Nerven“. Schon damals bezeichnete Hildegard von Bingen die Pflanze als „Arnika der Nerven“.
Wer die Pflanze kennt und sie zu bestimmen weiß, kann Johanniskrautöl sehr einfach selbst herstellen:
Dabei werden die frischgesammelten Blüten und Blütenknospen etwas angequetscht, in ein Glas gefüllt und mit Öl (z.B kaltgepresstes Olivenöl) aufgegossen bis alle Blüten gut bedeckt sind. Das Glas wird für ca 6 Wochen in die Sonne gestellt und täglich geschüttelt. Färbt sich das Öl rot, ist es fertig und kann abgeseiht und in Flaschen abgefüllt werden. Kühl lagern. Die beste Wirkung entfaltet sich wenn Johanniskraut um seinem Namenstag (23./ 24. Juni) gesammelt wird. Wem das „zuviel“ Arbeit ist kann Johanniskrauttee oder Öl auch rezeptfrei in jeder Apotheke kaufen.
ACHTUNG: Da Johanniskraut die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöht, sollte sowohl bei innerlicher als auch äußerlicher Anwendung lange Sonnenbäder vermieden werden – erhöhte Sonnenbrandgefahr! Auch schwangere Frauen oder Frauen, die schwanger werden wollen, sollten Johanniskraut meiden, da es abstoßend auf den Embryo wirkt.
Hier nochmal die Eigenschaften und Anwendungsgebiete im Überblick:
- Entzündungshemmend, antibakteriell, heilungsfördernd
- Schmerzlindernd und beruhigend
- Nervenstärkend
- Sonnenbrand
- Brandwunden
- Entzündete und schmerzhafte Wunden
- Narbenpflege
- Neurodermitis
- Zerrungen, Verrenkungen, stumpfe und offene Verletzungen, Muskelzerrungen, eingeklemmte Nerven oder Muskelverspannungen
- Infektionen und Entzündungen im Magen-Darmbereich
- Migräne & Wetterfühligkeit
- Angstzustände
- Stress, Nervosität, innere Unruhe
- Depression
- Schlafstörungen
Wie bei allen Kräuter- und Hausmittelanwendungen sollte vorher unbedingt Rücksprache mit einem Arzt gehalten werden, um Risiken, Wechsel-und Nebenwirkungen abzuklären!
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